Das teure Buch - das Evangeliar Heinrich des Löwen

Eine Reise durch Europa

 

Das Evangeliar Heinrich des Löwen ist eines von insgesamt 17 erhaltenen Werken aus den Helmarhäusern Werkstätten. Es wurde der Blasius Stiftskirche in Braunschweig gestiftet. Die Stiftskirche ist besser bekannt als der Dom von Braunschweig.

 

Von dort aus gelangte das Kunstwerk auf unbekanntem Wege und Zeitpunkt nach Prag. Dort tauschte es, dokumentarische belegt, 1594 im Domkapitel auf. Vermutlich wurde das Buch im Zuge der Säkularisierung dorthin verkauft.

 

Der neue rote Ledereinband mit dunkelrotem Seidensamt überspanntem Vorderdeckel enthält die Reliquien der heiligen Sigismund und Markus.

 

1861 erstand König Georg V. von Hannover die Prunkschrift für das Welfenmuseum. Dorthin ging auch der als Welfenschatz bezeichnete Reliquienschatz der Blasiuskirche.

 

Nach Abdankung Georg V. wurde der Band als Privatbesitz der Welfenfamilie nach Gmunden – Österreich – gebracht.

 

Nach dem 2. Weltkrieg bot man das Buch dem englischen König zum Kauf an. Danach blieb sein Aufbewahrungsort etwas 40 Jahre geheim. Im August 1983 wurde die „Welfenbibel“ über das Auktionshaus Sothebys zur Versteigerung angeboten.

 

Ein Zusammenschluss aus Niedersachsen, Bayern, die Stiftung „Preußischer Kulturbesitz“ und mehrere private Spender ist es zu verdanken, dass das Evangeliar für 32.5 Millionen DM ersteigert werden konnte. Als weiteren Bieter gab es eine finanzkräftige amerikanische Käufergemeinschaft.

 

Für rund 34.000 DM/pro Exemplar, wurden einige Faksimile-Drucke erstellt. Eines liegt im Heimatmuseum in Helmarshausen, eines zur Ansicht in der evangelischen Kirche aus.